Seitens der Gemeinde waren die Anrainer im Ortsteil Siget eingeladen worden, für die Neugestaltung verkehrsplanerischer Maßnahmen Vorschläge und Ideen einzubringen. Diese Vorschläge sollten je nach Maßgabe der juristischen und bautechnischen Möglichkeiten Eingang in die endgültige Gestaltung finden.
Zur Anrainerversammlung am 29.8.2019 in der Zeit von 17.00 – 18.30 Uhr im Rathaus waren neben dem einladenden Bürgermeister Mag. Christoph Wolf, M.A. und Herrn DI Kolbe vom Büro Bichler und Kolbe Eisenstadt,
Frau und Herr Oswienczin, Frau Helga Klier mit Partner, Frau Matkovits vom Fleischereibetrieb Matkovits, Frau Csabel, Frau und Herr Hiesböck, Herr Schmitl, Frau und Herr Scheck von der Bäckerei Scheck und ich, Ferdinand Wolf, gekommen.
Im Zuge der Zusammenkunft stellte sich heraus, dass nicht alle Anwesenden eine Einladung zu dieser Versammlung erhalten hatten und es unklar blieb, weshalb es dazu kommen konnte.
Herr DI Kolbe legte als erstes einen Planentwurf vor. Dieser erstreckte sich vom Bereich Kirschensteg/Dickberg bis zum Kreuzungsbereich Siget/Eisenstädterstraße.
Die folgenden Bereiche wurden von Herrn DI Kolbe als wesentliche „Hotspots“ genannt:
- Kreuzungsbereich Obere Gasse/Steinbruchgasse/Bründlsteg/Weissenlaim/Siget/Teichgasse im Bereich der Tischlerei Gerbautz
- der Bereich der Fleischerei Matkovits
- die enge Straßenführung bei der Bäckerei Scheck
Die Situation im Umfeld der Bäckerei Scheck
Im Zuge einer heftigen Nachfrage durch Herrn und Frau Scheck (beide hatten dem Bürgermeister bereits im März 2019 eigene Vorschläge für eine Verkehrsregelung vor ihrem Geschäft geliefert), entwickelte sich eine hitzige Debatte mit dem Bürgermeister. Das Ehepaar Scheck sah in dem vorliegenden Planungsentwurf keinen Hinweis, dass die von seiner Seite eingebrachten Vorschläge in irgendeiner Weise Eingang in den nun vorgelegten Plan gefunden hatten.
Bürgermeister Mag. Christoph Wolf, M.A. versuchte die Situation zu beruhigen mit dem Hinweis, dass dies ohnehin nur ein Vorentwurf sei. Diese Wortmeldung des Bürgermeisters zog die Frage von Herrn und Frau Scheck nach sich, weshalb denn von Seiten der Gemeinde ersucht wurde bereits im Vorhinein Vorschläge zu erbringen, wenn diese dann ohnehin keinen sichtbaren Niederschlag in dem nun vorliegenden Planentwurf fänden.
Herr Kolbe versuchte auf die juristischen Gegebenheiten der Verkehrssituation im Bereich der Bäckerei Scheck (mit einer sehr engen Straßenführung) mit entsprechend vorzusehenden Ausweichzonen bei Gegenverkehr hinzuweisen. In diesem Zusammenhang war es für das Ehepaar Scheck allerdings schwierig nachzuvollziehen, weshalb im vorliegenden Plan im Geschäftsbereich der Bäckerei Scheck lediglich zwei Parkplätze bei einer gleichzeitig unmittelbar vor dem Geschäft geplanten Ausweichzone vorgesehen waren.
Auch die Aussage von Herrn DI Kolbe, dass bei einer Verkehrszählung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit in der Zeit zwischen 07.00 und 08.00 Uhr morgens nur 34 Fahrzeuge gezählt worden sein sollen, wurde von den Anwesenden erheblich angezweifelt.
Andere Beiträge widmeten sich den Stiegen zwischen den beiden getrennt liegenden Fahrbahnen im Bereich der Fleischerei Matkovits, sowie der Parkplatzsituation vor dem Geschäft im Siget 67.
Dabei wurde darauf verwiesen, dass hinsichtlich der Situation vor den Häusern Siget 63 (Familie Guszich) und Siget 61 (Familie Wolf) darauf Bedacht zu nehmen sei, als diese beiden Hauseinfahrten jeweils von Zugfahrzeugen mit Anhängern befahrbar sein sollten. Darauf wies auch Frau Matkovits bei ihrer Hauseinfahrt hin, woraufhin Herr Kolbe am Lageplan die darin vorgesehenen markierten Parkplätze veränderte und neben einer Haltezone vor dem Geschäft die anderweitigen Parkplätze reduzierte bzw. teilweise auf die andere Straßenseite verlegte.
Situation im Bereich der Tischlerei Gerbautz
In weiterer Folge wurde auch die Situation bei der Tischlerei Gerbautz mit Schrägparkplätzen und ebenfalls erwartbaren Schwierigkeiten bei der Hauseinfahrt (infolge von Holzlieferungen mit Schwerlastfahrzeugen) thematisiert.
Zwischen der Tischlerei Gerbautz und dem Haus Siget 49 (Familie Bozkurt) soll eine rote Fußgängermarkierung einen erleichterten Wechsel für Fußgänger über den Kreuzungsbereich ermöglichen. Es wurde jedoch darauf hingewiesen, dass kaum ein Fußgänger dort die Kreuzung überquert, um in die Obere Gasse zu kommen, weil noch im Kreuzungsbereich am Beginn der Oberen Gasse die Tischlerei Gerbautz wegen des Ausganges ihrer Produktionshalle ihre Lastfahrzeuge zur Beladung mit ihren Produkten abstellen muss.
Weiters wurde die Situation vor dem Haus Kutsenits (ehemaliges Hauptgebäude des Reisebüros Kutsenits) und der dortigen Parkplatzmöglichkeiten, sowie des Gehweges vor dem Haus der Familie Oswienczin (eigentlich Eisenstädterstraße 29) behandelt.
„Tempo 30″
Insgesamt ist im vorgelegten Planentwurf eine Tempo 30 Zone für den gesamten Ortsteil Siget vorgesehen. Unklar blieb, ob diese Tempo 30 Zone auch auf die äußerst beengte Straßenführung zwischen der Tischlerei Gerbautz und dem Haus Obere Gasse 31, sowie die Steinbruchgasse und den Weissenlaim ausgedehnt wird. Dies wäre wohl im Sinne der Sicherheit von Fußgängern und Schulkindern, aber auch zur Sicherheit für Radfahrer und motorisierten Verkehrsteilnehmern von Vorteil.
Wie geht es weiter?
Nach dieser Sitzung ist davon auszugehen, dass es noch mehrere Anrainerversammlungen geben wird müssen, um eine einigermaßen zufriedenstellende Situation für alle Verkehrsteilnehmer (Schulkinder, Fußgänger, Radfahrer, motorisierte Verkehrsteilnehmer), betroffene Anrainer und im besonderen die dabei betroffenen Gewerbebetriebe herzustellen.